Osteopathie

Das Behandlungskonzept der Osteopathie wurde vor ca. 150 Jahren von dem amerikanischen Anatom Dr. Andrew Taylor Still begründet und ist heutzutage als alternative Heilkunde etabliert. Ein zentraler Grundgedanke der Osteopathie ist, den Menschen als Ganzes und damit alle Körpersysteme als untrennbare Einheit zu betrachten. Der Körper baut sich aus osteopathischer Sicht auf drei Säulen auf:

Parietales
System

Es ist das Stützsystem des Körpers, bestehend aus Knochen, Gelenken, Muskeln, Sehnen sowie Faszien und umfasst daher den gesamten Bewegungsapparat.

Viszerales
System

Es umfasst alle inneren Organe, die Verbindungselemente zwischen den Organen und zwischen den Organen und dem Bewegungsapparat.

Kraniosakrales
System

Es umfasst sowohl den Schädel und das Kreuzbein als auch die Wirbelsäule und das zentrale Nervensystem (Gehirn und Rückenmark).

Aus dem Konzept der Ganzheitlichkeit folgt, dass sich Störungen in einem dieser Systeme negativ auf alle anderen Systeme auswirken und das Gleichgewicht des Körpers durcheinander bringen. Entsprechend komplex sind die Funktionsstörungen. Das Ziel der Osteopathie besteht darin, genau diese komplexen Zusammenhänge, sogenannte Ursache-Folge-Ketten aufzudecken, um nicht nur die Symptome, sondern vor allem die Ursachen der Funktionsstörung zu identifizieren und die Behandlung hierauf aufzubauen.


Dabei kommt ein weiterer zentraler Grundsatz der Osteopathie zum Tragen, nämlich dass der Körper grundsätzlich über alle Ressourcen verfügt, um sein Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Diese Selbstheilungskräfte sind jedoch aus osteopathischer Sicht durch die Funktionsstörungen beeinträchtigt, sodass die Selbstheilung durch die manuellen Behandlungstechniken des Osteopathen wieder ermöglicht werden soll.


Die Hände sind das zentrale Werkzeug des Osteopathen. Die manuellen Techniken lernt er in einer fünfjährigen Ausbildung. Mit geschulten und feinfühligen Händen ertastet er zunächst die gestörten Strukturen und die eingeschränkte Beweglichkeit des Patienten, um sie anschließend mit manuellen Techniken zu behandeln. Diese Techniken umfassen je nach zu behandelndem System Impuls-, Mobilitätstechniken oder geringe Druck- bzw. Zugaufwendungen.


Nur wenn alle Körpersystem und deren Strukturen wieder reibungslos ineinandergreifen, funktioniert der Informationsaustausch zwischen diesen Systemen aus osteopathischer Sicht.

Ablauf der Behandlung

Hinweis

Für die erste Behandlung sollten Sie rund 60 Minuten Zeit einplanen. Alle weiteren Termine dauern etwa 45 Minuten. Bitte bringen Sie zu jeder Behandlung ein großes Badehandtuch mit.

Die osteopathische Behandlung beginnt mit einem diagnostischen Gespräch, bei dem der Osteopath zahlreiche Fragen zur bisherigen Krankheitsgeschichte und den Symptomen der Krankheit stellt. Ausführliche Antworten helfen, die eigentlichen Ursachen zu identifizieren. Anschließend folgt eine sorgfältige Untersuchung, bei der zunächst Stehen und im Gehen beobachtet und erste Asymmetrien und Unstimmigkeiten festgestellt werden. Im Liegen wird dann die Beweglichkeit der Körpersysteme insbesondere des Gewebes ertastet. Auf Grundlage der gesammelten Erkenntnisse erstellt der Osteopath einen Befund, auf den die weitere Behandlung abgestimmt wird.


Hinweis

Bitte stellen Sie sich darauf ein, in Unterwäsche behandelt zu werden, da der Hautkontakt bei der osteopathischen Behandlung unabdingbar ist.

Bei den folgenden Terminen werden die aufgespürten Störungen mit manuellen Techniken behandelt, wobei die Anzahl und Häufigkeit der Termine je nach Patient variieren. Die osteopathische Behandlung ist daher so individuell wie der Patient selbst.

Kontaktieren Sie mich gerne direkt, wenn Sie sich unsicher sind, ob Ihre Beschwerden osteopathisch behandelt werden können.